Sechs Fehler bei der Maklerwahl
Sie haben sich dazu entschlossen, für den Verkauf Ihrer Immobilie auf professionelle Unterstützung zu setzen. So weit, so gut! Doch Makler gibt es viele – jeder ist angeblich besser als der andere. Da fällt die Auswahl schwer, denn diese sollte wohl überlegt sein. Schließlich ist der Verkauf einer Immobilie die meist wertvollste Transaktion eines Menschen! Die Wahl des falschen Maklers kann teure Folgen haben. Daher sollten Sie sich nicht von unseriösen Versprechungen locken lassen oder falsche Auswahlkriterien zugrunde legen. Nachfolgend erkläre ich, warum sie sechs beliebte Entscheidungsmerkmale lieber nochmal überdenken sollten.
Argument Nr. 1: „Meine Schwägerin arbeitet jetzt auch als Maklerin“
Grundsätzlich ist es natürlich ein ehrenhafter Ansatz, wenn man Verwandte und Freunde unterstützt. Aber dabei sollte man durchaus darauf achten, ob die Schwägerin sich im Beruf bereits bewährt hat und wirklich die gewünschte und benötigte professionelle Unterstützung ist. Wenn man daran aber seine Zweifel hat, kann eine falsche Entscheidung sowohl teure Folgen haben als auch die zwischenmenschliche Situation nachhaltig belasten.
Argument Nr. 2: „Der Makler gibt mir eine Verkaufs- oder Preisgarantie“
Vorsicht! Garantien gibt es im Leben so gut wie nie! Natürlich kann man mit einer guten Arbeit die Erfolgswahrscheinlichkeiten maximieren. Aber hundertprozentige Erfolgsgarantien kann kein seriöser Makler geben. Letztendlich hängt das Ergebnis immer auch von externen Faktoren ab, die kein Makler kontrollieren kann.
Argument Nr. 3: „Der Makler hat mir den höchsten Preis geboten“
Diese Rechtfertigung hören wir sehr oft. Dazu muss man zuerst einmal festhalten, dass Makler keine „Gebote abgeben“, da Sie die Wohnung nicht selbst kaufen, sondern nur als Vermittler auftreten und mit dem marktgegebenen Käuferpotential arbeiten müssen. Das bedeutet auch, dass Makler den Kaufpreis unter den vorhandenen Marktbedingungen vorhersagen, d.h. anhand von Marktdaten und Erfahrungswerten plausibel berechnen müssen. Sie als Verkäufer sollten daher auf eine nachvollziehbare Marktwertanalyse bestehen. Viele Makler versuchen, den Eigentümer mit sehr hohen Schätzungen zu locken – vor allem wenn sie wissen, dass sich auch andere Makler um den Auftrag bewerben. Ein zu hoher Angebotspreis hat dann mehrere schrittweise Preissenkungen zur Folge, die die Immobilie „verbrennen“. Nur mit einem von Anfang an marktgerechten Angebotspreis erzielt man letztendlich die besten Ergebnisse.
Argument Nr. 4: „Der Makler hat sein Büro in der Nähe der Immobilie“
Das kann natürlich ein Vorteil sein, muss aber nicht. Eine gute Kenntnis des Stadtviertels ist wichtig, aber die kann auch ein Makler mit einem Standort in einem anderen Bezirk haben. Die Lage eines Maklerbüros ist kein Qualitätsindikator!
Argument Nr. 5: „Der Makler hat hundert passende Käufer in seiner Datenbank“
Eine riesige Kundendatenbank nutzen viele Makler. Aber wer bildet denn die große Basis dieser Listen? Zumeist Kaufinteressenten aus der (nahen und fernen) Vergangenheit. Es handelt sich also zum Großteil um Kunden, die „früher“ eine Immobilie „so ähnlich wie Ihre“ angefragt haben. Sind diese Suchenden qualifiziert? Suchen sie aktuell noch? Passt Ihre konkrete Wohnung genau auf die Kriterien? Viel wichtiger als eine große Datenbank ist eine breit gestreute, hochwertige Vermarktung der konkreten Verkaufsimmobilie: Damit erreicht man nämlich die Interessenten, die „in diesem Moment“ eine Wohnung „genau wie Ihre“ suchen! Und diese Interessenten haben erfahrungsgemäß eine höhere Zahlungsbereitschaft als „Kartei-Leichen“.
Argument Nr. 6: „Der Makler hat derzeit 68 Immobilien im Bestand“
Viele Verkäufer glauben, dass Makler mit einem sehr großen Angebot erfolgreicher sind als solche mit wenigen Immobilien auf der Homepage. Dazu fällt mir immer eine Frage ein: Werden Makler damit beauftragt, Immobilien anzubieten (d.h. lange zu inserieren) oder zu verkaufen? Richtig: Zu verkaufen! Und verkaufte Immobilien sind nicht mehr im Angebot sichtbar. Der laufende Bestand an Auftragsobjekten ist dabei immer in Relation zur Größe des Maklerbüros zu sehen: Hat ein Büro mit 25 Mitarbeitern 68 Immobilien im Angebot, dann ist das in Ordnung. Hat ein Einzelmakler 68 Immobilien im Bestand, spricht dies eher für „Massenabfertigung“ mit losen Allgemeinaufträgen und für eine schlechte Betreuung der einzelnen Verkäufer. Ein guter Richtwert ist es, wenn ein Makler ca. 3-5 Objekte gleichzeitig betreut – mehr schafft eine Person kaum, wenn jeder Immobilie und damit jedem Eigentümer die volle Aufmerksamkeit zu Teil werden soll.
Diese sechs „Todsünden“ der Maklerwahl sollte man als Verkäufer also möglichst vermieden. Achten Sie stattdessen darauf, dass der Makler einen klaren Verkaufsprozess hat, Wert auf eine hochwertige und reichweitenstarke Präsentation Ihrer Immobilie legt und Sie bei der Entscheidung ein gutes Bauchgefühl haben.
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