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Mieten = Geld verbrennen?

Mieten = Geld verbrennen?

Dieser Artikel stammt aus einem Interview, das wir kürzlich mit dem Finanz-Experten Saidi Sulilatu, auch bekannt als „Saidi von Finanztip“, geführt haben. Neben den Themen Inflation, Zinsen, Krieg und Immobilienblase haben wir auch seine Einschätzung zu der Frage bekommen, ob Mieten denn nur „rausgeschmissenes Geld“ sei.

Das ganze Interview hören Sie in Folge 52 unseres Podcasts LEHMANN HUEBER TALK auf Spotify, Apple Podcasts oder in unserer Mediathek:

 

LEHMANN HUEBER: Kaufen versus Mieten – was sind Entscheidungskriterien, die du da ansetzen würdest?

Saidi Sulilatu: Zunächst mal ist es wichtig, sich aktiv diese Frage zu stellen. Denn ich glaube, dass es immer noch viel zu viele Leute in dieser Republik gibt, die sagen: „Miete ist nur rausgeschmissenes Geld“. Nein, ist es nicht! Das ist zu kurz gedacht. Miete ist letztendlich etwas, das ich zahle, um mir Flexibilität zu erhalten, um keine Kosten, die sich nachher für mich nicht lohnen, insbesondere die Kaufnebenkosten, auszugeben.

Und, jetzt sind wir wieder bei dem Thema Investment, mal auf den Gedanken zu kommen, dass es für das Eigenkapital, das ich sonst in einen Kauf stecken würde, eine Alternative gibt: den Aktienmarkt. Ob ich eine Immobilie kaufe oder das Geld in den Aktienmarkt stecke – das sind Investments, die man gegeneinander abwägen kann, und die ich nach meiner eigenen Lebensentscheidung treffen muss. Kann ich jetzt entscheiden, wenn ich mir etwas kaufe: Ist das der neue Standwort, der längerfristig für mich Sinn macht? Finde ich dort überhaupt etwas Geeignetes? Oder bin ich in einer Phase meines Lebens, wo Flexibilität wichtig ist, ich mir keine Immobilie ans Bein binden kann und sich die Umstände vielleicht nochmal ändern und ich umziehen muss?

Dann bieten eben auch Aktien langfristig auf 15 oder 20 Jahre eine gute Rendite, mit der ich mir ein Depot aufbauen kann, mit dem ich auch im Alter eine steigende Miete gut aus dem Depot bezahlen kann. Wenn man richtig vorsorgt, hat man im Alter das nötige Vermögen, um sich Preissteigerungen leisten zu können.

Also nein, es muss nicht jeder eine Immobilie kaufen. Es gibt durchaus diese gute Alternative, die übrigens sehr viel einfacher ist: Um eine Immobilie muss man sich kümmern, man muss der Typ dafür sein. Ein ETF-Depot ist total simpel, da schaut man einmal im Jahr drauf und passt vielleicht was an. (…)

Die eigentliche große Gefahr in Zeiten von Inflation ist, einfach nichts zu tun und abzuwarten. Das wissen wir, das ist statistisch belegt, wie viel Geld unverzinst in der Gegend rum liegt, weil die Leute keine Entscheidung treffen. Kaufen oder Mieten – will ich es in eine Immobilie stecken, dann ist auch einiges an Zeiteinsatz und Mühe nötig. Oder nein, das ist nicht mein Plan für die nächsten 10 bis 15 Jahre – dann aber rein mit dem Geld in den Aktienmarkt. Und zwar unabhängig davon, ob die Kurse gerade vermeintlich hoch oder niedrig sind.

 

Hören Sie sich das komplette Interview in Folge 52 des LEHMANN HUEBER TALKS an.

 

Bildnachweis/Quelle: Robert Kneschke – stock.adobe.com

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