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Corona und der Immobilienmarkt in München

Corona und der Immobilienmarkt in München

Sehr häufig werden wir derzeit von unseren Kunden gefragt, welchen Einfluss die aktuelle Situation auf den Immobilienmarkt hat und haben wird. In die Zukunft können wir leider auch nicht schauen und deshalb wären Prognosen nicht seriös. Man sieht ja deutlich, wie die Meinungen zu diesem Thema in den Medien auseinander gehen und jeden Tag eine „neue Kuh durchs Dorf getrieben“ wird. Gerne geben wir aber einen Überblick über die aktuelle Situation (Stand 1.4.2020).

Klar zu spüren ist natürlich eine alles überlagernde Unsicherheit – nicht nur betreffend den Immobilienmarkt, sondern alle Bereiche des Lebens. Auch deshalb ist bei Verkauf und Vermietung vieles nicht mehr wie vorher, dennoch ist die Situation auf dem Immobilienmarkt als stabil zu bezeichnen.

Verkaufsabsichten, die schon vor dem Ausbruch des Virus entstanden sind, werden weiter verfolgt (z.B. Umzug in ein neues Haus, Abstoßen von geerbten Immobilien, berufliche Umzüge in andere Städte etc.). Allein in den vergangenen Wochen haben wir drei neue Immobilien in den Verkauf bekommen und haben weitere im konkreten Vorlauf. Dazu kommen neue Mietangebote, da Vermieter natürlich keinen Leerstand nach dem Auszug der Mieter wollen.

Auch auf der Nachfrageseite ist kein Stillstand zu spüren. Ordentliche und marktgerecht gepreiste Mietwohnungen erleben weiterhin einen Anfrage-Sturm. Auf dem Kaufmarkt ist etwas mehr Zurückhaltung zu spüren, aber gerade in München auf einem sehr hohen Niveau. Wir bekommen ca. 30 bis 50 Prozent weniger Anfragen, aber die verbliebenen Kontakte haben eine hohe Qualität und zeigen eine konkrete Kaufmotivation. Weggefallen sind eher die „Schaulustigen“, die nur den Markt sondieren möchten.

Für ein Apartment erhielten wir drei Kaufangebote ohne jegliche Besichtigung und auch höherpreisige Immobilien sind aktuell auf dem Weg zum Notar. Man kann also klar sagen, dass der Immobilienmarkt weiter aktiv und intakt ist. Die Zinsen sind weiterhin niedrig, es muss weiterhin „gewohnt werden“ und München ist weiterhin langfristig lebenswert – an den grundsätzlichen Rahmenbedingungen hat sich nichts geändert.

Im weiteren Verlauf, und damit wagen wir doch eine leichte Prognose auf Basis von Kundenaussagen, können sowohl auf der Angebots-, als auch auf der Nachfrageseite neue Handlungsmotivationen entstehen: Liquiditätsbedarf und Liquiditätsangst. Wer in den nächsten Wochen seinen Job verliert bzw. mit Kurzarbeiter-Gehältern nicht überleben kann oder wem sein unternehmerisches Einkommen wegbricht, muss vielleicht Immobilienbestand veräußern. Auf der anderen Seite wurde viel Kapital aus den Aktienmärkten abgezogen, das in Sachwerte investiert werden soll. Zwei Situationen, die in den florierenden Zeiten der letzten Jahre kaum zu beobachten waren und den Markt in den kommenden Monaten zusätzlich antreiben können.

Unter Umständen werden auch Neubauten weniger schnell fertig gestellt, da Baufirmen unter Engpässen leiden und die Bürokratie noch langsamer arbeitet als ohnehin schon. Verzögerte Neubauwohnungen reduzieren das Angebot und stabilisieren so auch die Preise auf dem Gesamtmarkt.

Entscheidend ist, dass alle im Transaktionsprozess Beteiligten ihre Arbeit im Rahmen der Möglichkeiten aufrecht und den Motor am Laufen halten, wenn auch in einem niedrigeren Gang. Signifikante Einschränkungen sind hier nicht zu beobachten: Banken geben weiterhin Finanzierungen aus (wenn auch teilweise mit etwas längeren Bearbeitungszeiten), Notare haben geöffnet und beurkunden Kaufverträge, Handwerker sind weiter fleißig. Viele Betriebe berichten sogar von kurzfristig frei gewordenen Kapazitäten, da manche Auftraggeber die nicht unbedingt notwendigen Arbeiten zurückstellen. Käufer, die Renovierungen vornehmen möchten, finden schneller (und zu günstigeren Preisen) Handwerker.

Auch wir bei LEHMANN HUEBER haben unsere Prozesse angepasst und Services erweitert: Inserate bestücken wir mit noch mehr aussagekräftigen Fotos, virtuelle 360-Grad-Rundgänge liefern einen zusätzlichen ersten Eindruck. Die Erstbesichtigungen finden per Video-Telefonie statt. Erst vor einer abschließenden Kauf-/Mietentscheidung treffen wir unsere Kunden einmal persönlich in der Wohnung – natürlich unter Einhaltung des empfohlenen Mindestabstandes. So sind wir weiterhin für unsere Kunden handlungsfähig.

Die nächsten Wochen und Monate werden die Weichen stellen. Wir befinden uns in einer Phase der Unsicherheit, die Welt hat in vielen Bereichen die „Pause-Taste“ gedrückt. Es werden aber auch in turbulenten Zeiten Immobilien ver- und gekauft, ver- und gemietet werden. Vor allem in München, dem stärksten und stabilsten Wirtschaftsstandort Deutschlands. Wohnimmobilien in Ballungsräumen werden sicher als allerletztes Marktsegment negativ betroffen sein.

Man muss vorübergehend also für die einzelnen Schritte etwas mehr Zeit einplanen und Flexibilität zeigen. Und wenn der Spuk eines Tages vorbei ist, wird vieles – wenn auch nicht alles – überraschend schnell wieder im altbekannten Rhythmus laufen.

In den kommenden Wochen halten wir Sie regelmäßig über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden. Gerne stehen wir Ihnen auch in der aktuellen Situation für Verkauf und Vermietung zur Verfügung.

 

Bildnachweis/Quelle: brankospejs – stock.adobe.com

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